Powerhalse

Was ist eine Powerhalse?

Die Powerhalse ist ein Manöver beim Windsurfen, um die Fahrtrichtung umzukehren, ohne hierbei die Fahrtgeschwindigkeit zu reduzieren bzw. zu verlieren. Sie ist der sicherste Bugwechsel in hoher Brandung. Bei der Powerhalse wird wie bei einer normalen Halse eine Kurve mit dem Wind gefahren, im Gegensatz zur gegen den Wind gefahrenen Wende. Der Unterschied zur normalen Halse liegt im Gleiten des Surfbretts über das Wasser, was ab ca. 20 km/h erfolgt. Hierdurch kann es mit den Füßen in die Kurve gelenkt werden. Abgeschlossen wird eine Powerhalse in Gleitfahrt auf dem neuen Kurs, der in etwa entgegengesetzt des alten Kurses liegt.

Die Powerhalse ist ein sehr elegantes Manöver, das aber auch einiges an Übung und Können erfordert. Wir möchten Dir gerne Schritt für Schritt erklären, wie Du eine Powerhalse durchführen kannst.

Schritt 1: Vorbereiten der Halse

Zunächst musst Du Dich in voller Fahrt aus dem Trapez aushaken, den hinteren Fuß aus der Schlaufe auf dem Brett nehmen und in Lee vor die hintere Schlaufe setzen. Hierbei solltest Du Dich etwas nach vorne lehnen, um weiter Druck auf den Mastfuß auszuüben. Zudem solltest Du das Segel dichtholen.

Schritt 2: Powerhalse einleiten

Bei weiterhin unverminderter Fahrt gehst Du nun das hintere Knie in Kurvenrichtung drehend und in Lee schiebend leicht in die Hocke, um die Powerhalse einzuleiten. Dies belastet die Bordkante. Je stärker Du das Knie nach hinten verdrehst, umso schärfer wird die Kurve. Umso weiter Du es nach vorne drehst, umso weiter wird der Kurvenradius. Bei weiterhin dicht gehaltenem Segel lehnst Du Dich zudem etwas nach vorne und in Fahrtrichtung.

Schritt 3: Board drehen

Während der Kurvenfahrt kannst du das Board in den Wind drehend das Segel immer mehr öffnen. Dabei sollte der Mastfuß zu jeder Zeit weiter belastet bleiben. Du darfst Dich auf keinen Fall während der Kurvenfahrt nach hinten lehnen.

powerhalse

Schritt 4: Vorwindkurs und Rigg schiften

Das Segel wird immer weiter geöffnet, wobei Du kaum noch Druck auf dem Segel spürst. Kurz nachdem Du über den Vorwindkurs hinaus gedreht bist, nimmt der Druck auf die Segelhand zu. Dies ist der Moment, in dem Du den hinteren Fuß zwischen vordere Fußschlaufe und Mast setzt und hierbei den kompletten Körper mitdrehst. Zeitgleich lässt Du den Gabelbaum mit der Segelhand los und ziehst das Rigg mit der Masthand zu Dir heran.

Segel schlägt um und Dichtholen

Nun schlägt das Segel vom Wind getrieben um. Hierbei gilt, dass das Rigg umso schneller schiftet, je stärker Du die Masthand zu Dir herangezogen hast. Anschließend holst Du das Segel wieder vorsichtig dicht, setzt die Füße wieder in die Schlaufen auf dem Board und hakst Dich in das Trapez ein. Weiter geht die Fahrt in die neue Richtung. Fertig ist die Powerhalse. Im Idealfall hast Du während des gesamten Manövers keinerlei Fahrt verloren.

Die Powerhalse ist wie bereits erwähnt kein ganz einfaches Manöver beim Windsurfen. Daher gilt hier wie beim Windsurfen allgemein das altbekannte Sprichwort: „Übung macht den Meister“. Also nicht gleich verzagen, wenn Du bei Deinen ersten Powerhalsen sprichwörtlich baden gehst.